Im Rahmen des Präventionsangebotes bietet die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen des Landratsamtes Donau-Ries für Schulen sexualpädagogische Angebote in Form von Workshops an. Auch die Hermann-Keßler-Schule in Möttingen, ein Privates Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung der Lebenshilfe Donau-Ries e.V., fragte bei der zuständigen Fachkraft, Veronika Erdmann (Sozialpädagogin) an. In diesem Zusammenhang wurde nun ein neues Konzept erstellt, welches speziell auf die sexualpädagogische Arbeit mit Schülerinnen und Schüler, die Entwicklungsdefizite, geistige oder mehrfache Behinderung aufweisen, zugeschnitten ist.
Generell soll das sexualpädagogische Angebot eine Ergänzung zum Biologieunterricht darstellen. „Das ist echt gut, wenn auch mal jemand von außen kommt bei dem Thema…“ freut sich ein Schüler zu Beginn des Projekts. Während der Biologieunterricht sich hauptsächlich darauf konzentriert, die zum Verständnis der menschlichen Sexualität notwendigen sachlichen und begrifflichen Grundlagen zu vermitteln, konzentriert sich die sexualpädagogische Arbeit bei den Themen Sexualität, Liebe und Partnerschaft neben der reinen Wissensvermittlung auch auf andere Bereiche: Im Mittelpunkt steht die Förderung der Selbstbestimmung, der Austausch in der Gruppe sowie die persönliche Reflexion. Eine weitere Bedeutung nimmt die Förderung der Sprachfähigkeit hinsichtlich der Themen Liebe und Sexualität ein. „Wir wollen den Schülerinnen und Schüler ein positives Bild der eigenen Sexualität sowie der individuellen Entwicklung vermitteln. Anhand verschiedener Methoden erreichen wir eine Wissensvertiefung bzgl. Schwangerschaftsentstehung sowie diverser Verhütungsmethoden, dass ungewollte Schwangerschaften vermieden werden“, erklärt Erdmann die Initiative für das neue Konzept. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Projektarbeit ist das Wahren und Respektieren von Grenzen, seien es die eigenen oder die von anderen.
Bei der Hermann-Keßler-Schule wurden zusammen mit der zuständigen Lehrkraft die geplanten Methoden für den Workshop auf ihre Umsetzbarkeit überprüft, angepasst und eingehend besprochen.
Im Juni wurde das Konzept, in Kooperation mit einer Studentin der Technischen Hochschule Nürnberg, bei zwei Klassen der Schule erprobt. Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler, wie auch der Lehrkräfte auf den Workshop waren durchweg positiv. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich schon die ganze Woche auf den heutigen zweiten Projekttag gefreut“, so eine Lehrkraft. Es bestand reges Interesse, viel Freude sowie große Neugier seitens der Schülerinnen und Schüler. Aus Sicht der Schulleitung Gabriele Allgayer-Pfaff konnte festgestellt werden, dass die Schülerinnen und Schüler von den Unterrichtseinheiten nachhaltig begeistert waren. „Es ist Ihnen sehr gut gelungen, in einer entspannten heiteren Atmosphäre einen vertrauensvollen Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern aufzubauen“, so Allgayer-Pfaff.
Weitere Informationen unter:
Landratsamt Donau-Ries
Schwangerenberatungsstelle / Besondere soziale Angelegenheiten
Veronika Erdmann (Sozialpädagogin)
Hafenmarkt 2
86720 Nördlingen
Tel. 09081 / 2944-49
veronika.erdmann@lra-donau-ries.de