Im südlichen Landkreis Donau-Ries tritt zur Zeit eine hochansteckende Viruserkrankung der Wild- und Hauskaninchen auf. Die Krankheit führt zu Schwellungen an Kopf, Analgegend und Genitalien und kann zu sehr hohen Verlusten führen. Es erkranken nur Kaninchen, andere Tiere oder Menschen sind nicht gefährdet.
Das Virus wird von erkrankten Kaninchen ausgeschieden aber auch mit Futter, kontaminierte
Gegenständen und von blutsaugenden Insekten und Ektoparasiten übertragen.
Nach einer Inkubationszeit von 5-10 Tagen kommt es zu einer Entzündung und Schwellung der Bindehäute mit schleimig, eitrigem Augenausfluss, sowie Hautveränderungen an den Innenseiten der Ohren.
In der Folge bilden sich geschwulstige Verdickungen an Nase, Unterlippe, Gesäuge und Genitalien. Im weiteren Verlauf ist die gesamte Unterhaut des Kopfes betroffen.
Bei dem derzeitig beobachteten Krankheitsgeschehen sterben ca. 50 % der Tiere eines Bestandes zwischen dem 7. und 12. Krankheitstag. Ohne Behandlung oder Impfung liegen die Verluste deutlich höher, wobei nicht gegen das Virus selbst, sondern nur unterstützend behandelt werden kann.
Kaninchen die eine Infektion überstehen entwickeln eine belastbare Immunität, die bis zu 18 Monate anhalten kann.
Kaninchenhalter können ihre Tiere durch eine Impfung schützen. Um den Übertragungsweg zu unterbrechen müssen erkrankte Tiere von Gesunden getrennt werden und blutsaugende Insekten durch engmaschige Fliegengitter abgehalten werden.
Im Krankheitsfall oder bei Verdacht sind niedergelassene Tierärzte kompetente Ansprechpartner, diese führen auch die schützende Impfung durch.