Besondere Apfel- & Birnensorten in Nordschwaben
Roter Bellefleur
Geschichte:
Der genaue Ursprung ist nicht bekannt. Sehr alte Sorte.. Vermutlich aus Holland stammende Sorte. Um 1800 gelangte der Rote Bellefleur bereits nach Deutschland.
1874 zum Massenanbau vom Landwirtschaftlichen Verein Rheinpreußen empfohlen.
Frucht:
Mittelgroße, kantige Form, die in Größe und Form jedoch recht unregelmäßig ist. Die Früchte sind stiel- und kelchseitig abgeflacht, fest und nicht druckempfindlich. Die Schale ist glatt, glänzend oder mattglänzend. Grundfarbe dunkelgrün, später gelb. Deckfarbe tief rot bis bräunlich rot, verwaschen streifig, teilweise auch flächig rot. Die Schale trägt kleine, helle, wenig auffallende Punkte.
Mittelweite und -tiefe, unregelmäßige Stielgrube, manchmal mit Fleischwulst, meistens klecksig berostet. Der Stiel ist kurz, ob dünnen oder dick ist variabel.
Mittelgroßer, klein bis großer Kelch, kann offen aber auch geschlossen sein.
Festes, gelblich-weißes, feinzelliges, mäßig saftiges Fruchtfleisch mit süßem, gewürztem Geschmack
Reifezeit:
Ab Mitte September. Die Früchte sind an sich wind-/sturmfest, können sich aber wegen des kurzen Stiels teilweise schon vor der Baumreife gegenseitig abdrücken.
Die Früchte sind im kühlen Naturlager etwa 6 Monate haltbar.
Standort:
Keine besonderen Ansprüche. Die Sorte ist breit anbaufähig bis in Höhenlagen. Auf magereren Böden bleiben die Früchte in der Regel kleiner.
Anfälligkeit:
Grundsätzlich robuste Sorte. Schorf, Krebs und Mehltau treten eher seltener auf.
Blüte:
Extrem späte Blüte, etwa Ende Juni, daher auch der Name 'Siebenschläfer'. Somit ist die Sorte nicht spätfrostgefährdet, aber es kann dafür zu Befruchtungsproblemen kommen. Guter Pollenspender.
Sonstiges:
Auch bekannt als 'Siebenschläfer', 'Holländischer Bellefleur', 'Malmedyer', 'Enkele Bellefleur' oder 'Brabantse Bellefleur'
Auffallend später Austrieb, teilweise sogar erst Ende Mai.
https://obstsortenerhalt.de/node/27062, https://www.streuobst-in-bayern.de/detail/id=62a1f45ac57a8e4f02310cde
